April 27

Flying Girls Day 2015

 
 
 

Dann gings gemeinsam zum Durchchecken der Maschine. Alle Steuerelemente wurden auf Freigängigkeit, sicheren Anschluß und Funktion geprüft, so wie dies vor jedem Flugbeginn gemacht wird.

Ebenso erfolgte eine detaillierte Einweisung in die Funktion des Rettungsgeräts der Segelflieger, des automatischen Fallschirms.

Jetzt hieß es den rucksackartigen Fallschirm anlegen, das erste Mal doch mit recht  gemischten Gefühlen. Mit dem neuen „Rucksack“ durfte die Pilotin dann einsteigen, die Pedale wurden eingestellt und die Gurte angelegt und festgezogen.

Ein weiterer Check diente der nochmaligen Überprüfung der Steuerelemente, der Funkanlage  und der Instrumente. Nun konnte die große Haube aus Plexiglas vorsichtig geschlossen und verriegelt werden. Fluglehrer und Flugschülerin waren bereit für den Start.

In der Zwischenzeit hatte das 180 PS starke Schleppflugzeug schon seinen Motor warmlaufen lassen und rollte nun vor das Segelflugzeug. Ein Helfer zog das Schleppseil aus und klinkte es beim Segelflugzeug ein. Langsam rollte die Schleppmaschine an, bis das Seil sich straffte. Jetzt gab der Pilot Vollgas und nach wenigen Metern schwebte das Segelflugzeug schon hinter der Motormaschine, die etwas später abhob und dann mit ihrem Anhängsel schnell und stetig auf 600 m stieg.

Nach dem Ausklinken wurde das Rauschen des Fahrtwinds merklich leiser, der Segler langsamer. Nun durften die Pilotenanwärterinnen nach Anweisung des hinten sitzenden Fluglehrers schon selber einige Manöver ausprobieren. Die Geschwindigkeit zu halten und gleichzeitig den Kurs beizubehalten war anfangs gar nicht so einfach, obwohl das gutmütige Schulflugzeug eigentlich auch alleine fliegt. Aber man muß halt erstmal das Gefühl für die Steuerausschläge bekommen, zuerst sieht das immer ein bischen nach wellenförmigem Flug aus. Aber die Pilotin lernt schnell , dies zu beherrschen.

Da kommen schon die ersten Wolkenfetzen auf den Segler zu, es heisst ausweichen. Wie leitet man eine Kurve ein ? Auch hier muß zuerst die richtige Geschwindigkeit gehalten werden, gleichzeitig wird dann mit dem Steuerknüppel und den Fußpedalen die Kurve eingeleitet, das ist viel schwieriger als geradeaus zu fliegen. Sobald der Segler im Kreisflug ist, kann man die Ruderausschläge wieder zurücknehmen und das Flugzeug fliegt von selber weiter in stationärem Kreisflug, bis die Flugschülerin ihn wieder mit entgegengesetzten Ruderausschlägen beendet.

Noch ein paar weitere Steuermanöver, die Wolken bleiben zurück und der Segler sinkt langsam aber stetig der Erde näher, da an diesem Tag keine nutzbaren Aufwinde da sind.

Gegenüber dem Flugplatz wird die Landeeinteilung gemacht, per Funk wird die bevorstehende Landung an den Tower gemeldet. Mit einer weiteren Kurve geht es in den Queranflug, noch eine Kurve und die Piste liegt vor dem Segler. Mit Hilfe der Bremsklappen steuert der Fluglehrer nun den Sinkflug, es geht wie im Fahrstuhl mit 4-5 Metern in der Sekunde abwärts. Über dem Boden wird weich abgefangen, sanft setzt die Maschine auf und rollt leicht gebremst aus.

Aussteigen und bei der Maschine bleiben heisst es jetzt für die Pilotin, wenn man wegläuft, löst sonst die am Flugzeug befestigte Reissleine den Fallschirm aus. Da sind auch schon die anderen Frauen und weitere Helfer am Flugzeug und schieben es gemeinsam zurück an den Start. Wie war´s ?

Die Antwort ist ein strahlendes Lächeln, das noch lange anhält, das braucht nicht viele Worte. Fliegen ist eben doch etwas anderes als Autofahren.

Die nächste Pilotin macht sich startbereit, los geht’s wieder den Wolken entgegen. Die schicken diesmal schon ein paar Tropfen als Vorwarnung, das stört aber noch nicht weiter. Es bleibt Zeit genug, in Ruhe ein paar Steuermanöver zu lernen und den Wolken auszuweichen.

Nach der Landung wird es feucht, kaum ist die Maschine wieder zum Start geschoben, öffnet Petrus die Schleusen : Ein kräftiger Schauer prasselt auf Segelflugzeug, Pilotin, Fluglehrer und Helfer. Schnell unter die Tragfläche oder in die Halle flüchten. Der Regen hört auf, rasch die Maschine abledern, denn naß und mit Tropfen auf den Tragflächen fliegt die Maschine schlechter. Kaum ist der Flieger abgeledert, regnet es wieder. Also das gleiche Spiel nochmal. Petrus spielt Katz und Maus mit den Fliegern. Aber nach dem dritten Abledern geht es schnell und trotz letzter Tropfen von oben in die Luft. Minuten später kommt die Sonne durch und bei der Landung ist der Flieger schon wieder trocken und strahlt mit der Pilotin um die Wette.

Die weiteren Probeflüge werden die Frauen dennoch an den kommenden Wochenenden bei besserem Wetter machen und sicher bei tollem Aufwind auch länger in der Luft bleiben. Jetzt bleibt Zeit, die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten und den ersten Flug mental nochmal durchzugehen.

So kann man ohne große Vereinsbindung einfach mal probieren, ob Segelfliegen Spaß macht. Grade auch für Frauen ist das ein toller Sport, die Flieger lassen sich schließlich locker mit zwei Fingern steuern, und bei Konzentration und Fluggefühl haben die Mädels oft die Nase vorn. Und am Boden ist man den ganzen Tag an der frischen Luft und bewegt sich viel.

Die nächsten Wochen werden zeigen, wie ansteckend nun der „Fliegervirus“ war und ob der SFC neue Flugschülerinnen begrüßen darf.

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