Erst kurz vor dem geplanten Termin konnten alle Teilnehmer aufatmen: Die gesunkenen Corona-Infektionsraten in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erlaubten Lockerungen, welche die Durchführung des geplanten Fliegerlagers letztendlich gerade noch rechtzeitig möglich machten. So konnte das Fliegerlager nach langem Bangen vom 4.7.-18.7.2020 dann doch relativ problemlos durchgeführt werden.
Der wunderschön gelegene Flugplatz oberhalb von Blaubeuren bot mit seinem weitläufigen und durch den Waldrand optimal geschützten Campingflächen auch für die mitgereisten „Fußgänger“ optimale Urlaubsbedingungen.
Stressfreier Urlaub war angesagt, es gab auch ohne zu fliegen in der Umgebung viel zu sehen und die guten Radwege auf der Alb luden zu weitläufigen Touren ein : Blaubeuren mit der berühmten Blautopfquelle, interessante Besuche in einer der vielen Karsthöhlen und natürlich auch die Stadt Ulm warteten auf die am Boden gebliebenen. Aufgrund der Pandemie war zwar immer Achtsamkeit angesagt, aber das störte das Vergnügen kaum.
Für die Pilotinnen und Piloten des SFC waren die Flugbedingungen optimal: Top-Wetter, schöne und vielfältige Landschaften, kein Tag ohne Thermik, und einige Tage boten richtiges Hammerwetter.
Die Flieger konnten sich daher über zahlreiche Streckenflüge freuen und das nicht nur auf den traditionellen Alb-Rennstrecken:
Schon am 7.7. setzte Thomas Winninghoff mit seiner ASW-20 und 551km Strecke eine erste „Duftmarke“. Das wiederholte er am 14.7. mit 559km.
Axel Schumacher flog ebenfalls am 7.7. eine Strecke von 744km mit seiner ASH-25 und legte am 12.7. noch eine Schippe drauf: 909km! Wäre da evtl. ein Tausender drin gewesen? Am 13.7. flog er dann nochmal 656 km weit.
Marco Peitgen flog am 12.7.2020 mit der ASW-28 657km weit, Hendrik Scharf mit der LS-4 380km. Max Achenbach und Armin Brast flogen am gleichen Tag mit dem DuoDiscus 771km weit.
Am 13.7. konnte Oliver Jürgens mit der ASW-28 382km zurücklegen, Harm Steinmetz kam mit der LS-4 auf 280km und Max legte am 14.7. nochmal mit der ASW-28 503km zurück.
An denselben Tagen legte Gerhard Bender von Betzdorf aus mit der LS-6 eine Strecke von 661km zurück, Jörg Klingauf flog am 13.7. 600km mit seiner DG-200/17 von Niederöblarn aus. Das „Hammerwetter“ war an diesen Tagen extrem großflächig in Mitteleuropa, einige Tausender bewiesen dies eindrucksvoll.
Heinz Hausmann konnte mit seinem L-Spatz erste längere Streckenflüge machen und hatte viel Freude an seinem extrem wendigen Oldtimer.
Die SFC-Motorflieger waren froh, die Remo mitgenommen zu haben. Zahlreiche wunderschöne Ausflüge an den Bodensee, in die Alpen oder in die Schweiz hinterließen bleibende Eindrücke.
Auch ein Abstecher in den Schwarzwald, etwa nach Winzeln/Schramberg war lohnte sich. Der Flugplatz mit toller Infrastruktur liegt etwas versteckt hinter einem bewaldeten Bergrücken. Aber wenn man ihn dann gefunden hat, entschädigt eine Pause auf der Terrasse beim Flugplatzitaliener für alles.
Auf der Flugstrecke von Blaubeuren konnte man eine Ehrenrunde ums Hohenzollernschloss drehen und auch der Segelflugplatz Farrenberg/Mössingen lag auf einem Hochplateau an der Strecke.
Allerdings erinnerte der Funkverkehr mit Langen Info, insbesondere an den Wochenenden, teilweise stark an Frankfurt zur Rush-Hour.
Auch die Motorflugausbildung konnte weitergeführt werden. Till Seyer absolvierte weitere Navigationsflüge auf der Remo mit Flugauftrag von Armin. Auch zum Schlepp wurde die Remo mehrfach genutzt.
Die SFC-Flugschüler/innen kamen ebenso eifrig zum Zuge, viele übten wieder Windenstarts. Mit der ASK-21 konnten bei dem tollen Wetter auch Streckenflugeinweisungen gemacht werden. Aber auch einige Scheinpiloten konnten ihre ersten Windenstarts absolvieren und sogar die Windenstartberechtigung erwerben.
Es gab viel zu lernen, in der Luft wie am Boden, so etwa auch, wie man einen Golf ohne Fahrer fachgerecht parken kann 😉 Wir zeigen das Ergebnis lieber nicht …
Nach den langen Tagen ließen die Lagerteilnehmer die Abende in geselliger Runde bei Lagerfeuer, Sternenschein und einem guten Trunk ausklingen.
Das Wichtigste : Das Fluglager lief ohne Zwischenfälle ab und alle Teilnehmer blieben gesund!