Eine sehr traurige Nachricht erreichte uns in den letzten Tagen vor Saisonbeginn:
✞ Unser Fliegerkamerad und Freund Dirk Weid ist am 14.3.2025 im Alter von 59 Jahren zu seinem letzten Flug gestartet und hat uns nach langer und schwerer Krankheit verlassen. ✞
Dirk hat bis zuletzt mit großer Selbstdisziplin gegen seine Krankheit, die ihn immer mehr in seinen freien Entscheidungen einschränkte, gekämpft. Nun hat er diesen Kampf leider verloren und wir alle trauern mit seiner Familie und seinen Freunden um einen ganz besonderen Menschen und Fliegerkamerad.

Seine immensen Kenntnisse und seine langjährige Erfahrung hat er immer auch in den Dienst anderer Fliegerkameraden gestellt, egal, ob in seinem letzten Verein in der Schweiz, oder über lange Jahre hinweg als Leiter der Segelflugwerkstatt beim SFC. Seine Gründlichkeit war für uns immer das i-Tüpfelchen für die bestmögliche Flugsicherheit. Dirk hatte für jede praktische Lösung zudem nicht nur immer das richtige Werkzeug zur Hand, sondern ebenso den theoretischen Hintergrund als Erklärung für sein Handeln. So konnten wir viel von ihm lernen.
Dirk war seit 1981 Mitglied im SFC und hat vor seiner Krankheit oft an unseren Fluglagern im In- und Ausland teilgenommen. Vielen Mitgliedern sind gemeinsame Fliegerurlaube mit ihm in den südfranzösischen Alpen noch in bester Erinnerung. In den Jahren vor der Jahrtausendwende waren wir häufig zusammen in Fayence und später auch in Barcelonette und La Motte-du-Caire (Segelfluggelände südlich Gap). Das versprach jedes Mal nicht nur durch spannende Flüge vor herrlichem Alpenpanorama, sondern auch interessante Exkurse in die Umgebung, die dank seiner Französisch-Kenntnisse immer wieder an besondere Orte und zu speziellen Begegnungen führten. Immer dabei war auch sein ganz eigener Humor, den man erstmal verstehen musste, aber dann umso mehr Spaß daran hatte.

Seine LS-4 begleitete ihn lange auf seinem fliegerischen Weg, immer top in Schuss und voll ausgestattet, wie übrigens er selbst auch: Wenn´s auf Strecke ging, dann nur im orangefarbenen BW-Kombi und entsprechendem Schuhwerk, man könnte ja mal absaufen und musste gefunden werden.

So geschehen bei einem SFC-Fliegerlager im bayerischen Paterzell, wo er sich plötzlich mit seiner LS-4 in Ermangelung weiterer Thermik auf einer schönen ebenen Wiese wiederfand, eine normale Außenlandung halt, ohne Probleme. Dirk war gerade ausgestiegen, als eine Bell UH-1D der Heeresflieger-SAR recht niedrig des Wegs geflogen kam. Dirk grüßte freundlich mit Handzeichen. Dann geschah das Unerwartete und für ihn Unbeeinflussbare: Der Pilot hatte den orangefarbenen BW-Kombi erkannt und sofort einen Notfall erfasst: Also schnell runter, neben dem verdutzten Dirk gelandet und dem vermeintlichen BW-Kameraden zu Hilfe geeilt. Dirk hat dafür sicher den richtigen Spruch drauf gehabt, alles löste sich in Gelächter und Wohlgefallen auf. Und nach geglückter Rückholaktion per Anhänger gab´s dann abends bei einem kühlen Bier die ganze Story für uns alle, was für ein Spaß!

In den letzten Jahren und solange es seine Krankheit irgendwie erlaubte, hat er uns immer wieder auf dem Flugplatz besucht. Therapeutische Erfolge und Misserfolge teilte er mit uns offen, aber auch die Medizin hat leider Grenzen, die woanders gesetzt werden.

Seine letzte Ruhe hat er nun in seiner zweiten Heimat, der Schweiz, gefunden.
Dirk wird uns immer mit all seinen Facetten in positiver und bester Erinnerung bleiben,
✞ R.I.P. lieber Dirk Weid ! ✞
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden, unsere Gedanken sind ebenso bei ihnen wie bei Dirk.
Lasst uns daher eine Minute innehalten, gleichzeitig auch im Andenken an den Germanwings Unglücksflug 4U9525 von Barcelona nach Düsseldorf vor zehn Jahren am 24.3.2015.